Entwicklung des Eigentums-Wohnungsmarkts 2024 & Vorschau auf 2025
Im Vergleich zu den Vorjahren gestaltete sich das Jahr 2024 deutlich schwieriger bei der Vermittlung von Eigentumswohnungen. Der bereits 2023 begonnene Trend sinkender Nachfrage, ausgelöst durch steigende Zinsen, setzte sich fort. Während das erste Halbjahr noch von Käufen im Luxussegment durch Kapitalstarke dominiert wurde, verschob sich das Interesse im zweiten Halbjahr hin zu kompakten Wohneinheiten mit 2 bis 3 Zimmern. Hier scheiterte jedoch ein Großteil der potenziellen Käufer an den strengen Finanzierungsvorgaben der KIM-Verordnung.
Auch die Banken zeigten sich zurückhaltend: Sonderfinanzierungsangebote wurden nur begrenzt genutzt, was die Realisierung vieler Kaufvorhaben zusätzlich erschwerte. Die harte Kreditvergabepolitik bleibt eine der größten Hürden, um den Traum vom Eigenheim zu verwirklichen.
Insgesamt ging die Nachfrage nach Wohneigentum im Jahr 2024 im Vergleich zu 2023 erneut deutlich zurück. Jedoch zeigte sich gegen Jahresende eine spürbare Belebung der Kundenanfragen. Ein möglicher Grund hierfür sind die wieder sinkenden Zinsen sowie die Aussicht auf weitere Zinssenkungen im Dezember.
Politische Maßnahmen wie das Wohn- und Baupaket, das am 1. Juli 2024 in Kraft trat, hatten bisher keinen signifikanten Einfluss auf den Markt. Weder Kaufinteressenten noch Bauträger konnten durch die Maßnahmen nachhaltig profitieren.
Fazit: Hohe Zinsen, strenge Finanzierungsrichtlinien und eine bislang wirkungslose politische Unterstützung prägen weiterhin die Herausforderungen des Immobilienmarkts und begrenzen den Zugang zu Wohneigentum für viele Interessenten.
Entwicklung des Mietmarkts 2024: Steigende Nachfrage und angespannte Verhältnisse
Im Jahr 2024 verzeichnete der Mietmarkt eine deutliche Zunahme an Interessenten. Viele Menschen gaben ihren Traum von den eigenen vier Wänden auf, da sie die strengen Finanzierungsvorgaben der KIM-Verordnung nicht erfüllen konnten. Diese Entwicklung führte zu einem spürbaren Zustrom auf den Mietmarkt.
Gleichzeitig verknappte sich das Angebot an Mietobjekten weiter, was die angespannte Situation zusätzlich verschärfte. Die steigende Nachfrage ließ die Mietpreise entsprechend steigen und erschwerte es vielen, eine bezahlbare Wohnung zu finden.
Ausblick auf den Wohnungsmarkt 2025 und darüber hinaus
Mit gemischten Gefühlen blicke ich ins Jahr 2025. Ein Hoffnungsschimmer ist die Entscheidung des FMSG (Finanzmarktstabilitätsgremium), die KIM-Verordnung wie geplant im Sommer 2025 auslaufen zu lassen. Dieser Schritt könnte wesentlich dazu beitragen, dass der Traum vom Eigenheim wieder greifbarer wird.
Doch die Herausforderungen bleiben vielfältig:
- Rückgang bei Fertigstellungen
Österreichweit sinkt die Anzahl der fertiggestellten Wohneinheiten besorgniserregend. Während in Wien 2022 und 2023 noch rund 16.000 Wohnungen auf den Markt kamen, sind es 2024 nur noch ca. 12.000 – und für 2025 werden lediglich 7.500 neue Einheiten erwartet. Diese Zahlen basieren auf Schätzungen, die auf der Anzahl ausgestellter Baugenehmigungen beruhen. Der Bedarf an Wohnraum bleibt jedoch aufgrund des Bevölkerungswachstums ungebrochen. Eine Verknappung des Angebots führt im Regelfall zu steigenden Preisen, sowohl im Miet- als auch im Eigentumssektor. - Preissteigerungen bei Neubauten
Insbesondere Neubaueigentum wird durch das knappe Angebot weiter verteuert. Die Kombination aus gestiegenen Baukosten und Zinsen setzt Bauträger stark unter Druck. - Wachsende Insolvenzen und Projektstopps
Die finanziellen Belastungen führen zu einer Zunahme an Insolvenzen in der Bauwirtschaft. Viele Bauträger verschieben geplante Projekte auf unbestimmte Zeit und warten auf eine Stabilisierung der Marktbedingungen. - Unsicherheit und anhaltender Wohnungsbedarf
Die unsichere geopolitische Lage, Kriege und Krisen tragen zur Verunsicherung der Menschen bei. Dennoch bleibt der Wunsch nach einem Eigenheim groß, und Österreich – insbesondere Wien – bleibt ein attraktiver Immobilienmarkt, auch für Investoren.
Ausblick und Wünsche
Für 2025 hoffen wir auf eine Stabilisierung der Lage. Niedrigere Zinsen und das Ende der KIM-Verordnung sind zentrale Schritte, um den Erwerb von Wohneigentum zu erleichtern. Gleichzeitig bleibt zu hoffen, dass die kommende Regierung die Bauwirtschaft gezielt unterstützt, um der Wohnungsnot entgegenzuwirken und ein ausreichendes Angebot an leistbarem Wohnraum zu sichern.
Herausforderungen bei neuen Bauprojekten und dem Wohnungsverkauf
Bei der Entwicklung neuer Projekte stehen Bauträger vor einer Vielzahl an Herausforderungen. Ständig neue Richtlinien und Verordnungen führen zu höheren Planungs- und Baukosten. Gleichzeitig erwartet die Allgemeinheit leistbaren Wohnraum – ein Anspruch, der zunehmend schwieriger zu erfüllen ist. Die Baubranche sieht sich zudem mit hohen Zinsen sowie steigenden Lohn- und Materialkosten konfrontiert. Diese Faktoren führen zu einer immer größeren Lücke zwischen dem Machbaren und den Wunschpreisen von Käufern und Mietern.
Der Verkauf von Eigentumswohnungen gestaltet sich deutlich schwieriger als noch vor zwei Jahren. Die Zahl kaufkräftiger Interessenten ist gesunken, viele verschieben den Wohnungskauf auf unbestimmte Zeit oder weichen notgedrungen auf Mietwohnungen aus. Wesentliche Treiber dieser Entwicklung sind die hohen Zinsen sowie die strikten Vorgaben der KIM-Verordnung.
Hoffnung auf Marktbelebung durch das Ende der KIM-Verordnung
Mit dem geplanten Auslaufen der KIM-Verordnung im Sommer 2025 verbinden wir die Hoffnung auf eine deutliche Belebung des Wohnungsmarkts. Potenzielle Käufer könnten wieder Zugang zu Finanzierungen erhalten, wodurch nicht nur der Verkauf von Eigentumswohnungen angekurbelt wird, sondern auch die Bauwirtschaft neuen Schwung erhält. Dies wäre ein essenzieller Schritt, um dringend benötigte neue Projekte zu realisieren und damit der Wohnungsnot entgegenzuwirken.
Das kommende Jahr verspricht, spannend und wegweisend für alle Beteiligten zu werden – sowohl für Käufer als auch für Bauträger und die gesamte Branche.